Natur – Pflanzen und Tiere in Kanada
Natur pur – das ist Kanada und auch der Osten dieses Landes hat hier jede Menge zu bieten. Viele Urlauber kommen gerade wegen der Möglichkeit, Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung erleben und beobachten zu können nach Kanada. Neben Bären und Elchen kann man auch Weißkopfseeadler, Waschbären, Stinktiere und jede Menge andere Tiere mit etwas Glück erleben. Zu den lästigen aber eben auch vorhandenen Tieren und der Fauna Kanadas gehören auch Stechmücken mit dazu..
Bären in Kanada – Schwarzbär, Grizzly & Co – Tipps und Gefahren
Amerikanische Schwarzbär (black bear) in Kanada
Der amerikanische Schwarzbär (black bear) ist in ganz Kanada zuhause. Im Vergleich zum Grizzly-Bär ist er wesentlich kleiner mit einer Körpergröße (Kopf bis Schwanz) von bis zu knapp 2 Metern. Wie der Name bereits zeigt sind Schwarzbären meist dunkel gefärbt, allerdings sind die wenigsten richtig schwarz sondern haben eher bräunlich bis helles Fell. Schwarzbären sind meistens in der Dämmerung unterwegs und auf Nahrungssuche. Auf ihrem Speiseplan stehen vor allem Beeren, Nüsse, Insekten und Gras. Sie sind aber auch Aasfresser und jagen zum Teil auch kleinere Tiere wie z.B. Mäuse. Beliebt sind auch Lachse.
Grizzly Bär in Kanada
Der Grizzlybär (Ursus arctos horribilis) ist nur im Südwesten und Norden von Kanada anzutreffen. Die Fellfärbung, Größe und Gewicht dieser Tiere sind je nach Gebiet unterschiedlich. Die Schulterhöhe des Grizzlybären kann bis zu 150 cm, das Gewicht bis zu 650 kg sein. Trotz dieses Gewichts kann er bis zu 60 km/h schell sein.
Gefahren und Angriffe auf Menschen durch Bären
Angriffe von Schwarzbären bzw. Grizzlys auf Menschen sind äußerst selten und meistens auf Fehlverhalten durch den Menschen zurückzuführen (siehe Bild). Tote durch Unfälle mit einem Elch (s.u.) sind viel häufiger. Es gibt ein paar Verhaltensregeln, an die man sich halten sollte, wenn man in einem Gebiet unterwegs ist, in dem auch Bären leben.
Tipps: Zunächst einmal ist es wichtig einfach zu beachten, dass Bären Wildtiere sind und dementsprechend auch mit dem nötigen Respekt behandelt werden müssen. Sollte man also auf einer Wanderung oder auch sonst einem Schwarz bzw. Grizzly Bären begegnen, sollte man vermeiden, ihm zu nahe zu kommen. Es kommt immer wieder vor, dass Touristen auf der „Jagd“ nach einem tollen Foto einem Bären zu nahe kommen und dabei völlig außer Acht lassen, dass sie sich in freier Wildbahn befinden und nicht im Zoo. Es gilt der Grundsatz, dass man als Mensch nur „Gast“ in der Wildnis ist und die Tiere in diesem Fall der Schwarzbär dort zuhause ist und man sich dementsprechend zu verhalten hat. Da Schwarzbären und Grizzlys sehr intelligent sind können sie sich schnell an neue Situationen anpassen. Deshalb werden Bären, die einmal von Menschen Futter bekommen haben, immer wieder versuchen auf diesem einfachen Weg an Nahrung zu kommen. Das kann dann gefährlich werden, wenn das Futter ausbleibt und die Bären dann aggressiv reagieren. Deshalb unbedingt beachten: niemals einen Bären füttern bzw. wenn man auf einer Wanderung, mit dem Kanu oder auch sonst unterwegs ist, das Essen immer für Bären unerreichbar aufbewahren, so dass sie es auch nicht riechen können!
Regeln um eine gefährliche Situation mit einem Schwarzbären zu vermeiden, wie sie von der Verwaltung der Nationalparks in Kanada empfohlen werden:
– Wanderungen nicht alleine, sondern in einer Gruppe unternehmen.
– Auf ausgewiesenen Wegen bleiben und nur tagsüber wandern.
– Kinder nie unbeaufsichtigt, alleine laufen lassen.
– Bei Wanderungen an rauschendem Wasser bzw. bei Wind kann es sein, dass der Bär einen nicht rechtzeitig riecht bzw. hört. Deshalb immer darauf achten sich selbst bemerkbar zu machen.
– Falls nicht unbedingt notwendig sollte man sich nicht im Unterholz aufhalten.
– Mit offenen Augen durch die Gegend laufen. Zeichen, die auf Bären hindeuten (Spuren, angekratzte Bäume, Kot,…) beachten.
– Vorsichtig sein, wenn man in der Nähe von Futterquellen (Beeren, Fische und Aas) von Schwarzbären läuft.
– Hunde immer an der Leine führen.
– Niemals zwischen ein Muttertier und ihre Jungen geraten.
– Sollte es in einem Gebiet bereits zu Schwierigkeiten mit Bären gekommen sein, wird dieses Areal meist gesperrt bzw. extra gekennzeichnet. Diese Hinweise beachten!
WICHTIGER HINWEIS: Diese Tipps und Hinweise sollen nur eine erste Hilfestellung sein. Wie auch für alle andere Themen in diesem Reiseführer, können wir keine Haftung übernehmen. Falls Sie einen Ausflug in die Wildnis planen, informieren Sie sich vor Ort über aktuelle Situation (Bären und sonstige Gefahren). Für Outdoor Übernachten und Camping gibt es oft besondere Hinweise und Regeln. Auch hier gilt: Vor Ort (z.B einen Ranger) fragen!
Kanadas Tierwelt
In Kanada ist das Stinktier, auch Skunk oder Streifen-Skunk genannt, heimisch. In Neufundland wird man dieses Tier nicht finden. Man erkennt es an seiner auffälligen schwarz-weißen Fellfärbung und dem buschigen Schwanz. Wenn sie sich bedroht fühlen reagieren Stinktiere mit einem ganz eigenen Verhalten. Um sich zu verteidigen wenden sie verschiedene Drohgebärden an, wenn alles nichts nützt, dann wird ein übel riechendes Sekret versprüht, daher kommt auch der Name Stinktier. Es ist ratsam, ein Stinktier nicht zu provozieren, denn wenn das Sekret erst einmal auf der Haut ist, dann dauert es eine ganze Zeit bis man den Gestank wieder los ist. Waschen hilft da nicht viel. Aus betroffener Kleidung ist der üble Duft nahezu nicht mehr rauszubekommen.
Stinktiere sind dämmerungsaktive Tiere oder auch nachts unterwegs. Besonders häufig kommt es zu Unfällen mit Stinktieren im Straßenverkehr. Wer mit dem Auto bzw. Mietwagen im Osten Kanadas unterwegs ist sollte also auch immer auf die Begegnung mit einem Stinktier, das plötzlich auf der Straße auftaucht, gefasst sein.
Waschbären – Raccoons in Kanada
Waschbären, im Englischen auch raccoon genannt, gehören zur Familie der Kleinbären. Nordamerika ist die ursprüngliche Heimat dieser Wildtiere. Sie sind im Süden Kanadas weit verbreitet und kommen so auch in den Provinzen Ostkanadas wie z.B. Nova Scotia, Québec, Ontario und New Brunswick vor. In Neufundland sind sie nicht beheimatet.
Waschbären sind in der Dämmerung und bei Nacht aktiv. Als Unterschlupf dienen ihnen Baumhöhlen o.ä., aber er fühlt sich auch in menschlichen Behausungen d.h. in Kellern oder auf Dachböden wohl. Am liebsten wohnen sie jedoch im Wald, wobei sie Laubwald bevorzugen. Typisches Merkmal eines Waschbären ist seine schwarze Gesichtsmaske, die weiß umrandet ist. Seinen Namen verdankt er der Angewohnheit, Nahrung, die er im Wasser findet, oft zwischen den Pfoten hin und her zu drehen, wodurch der Eindruck entsteht, er würde sie „waschen“. Das Tier wird bis zu 85 Zentimetern groß und besitzt einen langen geringelten Schwanz.
Mücken – Stechmücken und Blackflies – lästige Alltagsbegleiter
Kanada Urlauber werden vor allem in den Frühlings- und Sommermonaten (Mai – September) Erfahrungen mit diesen Tierchen machen – den Stechmücken (Engl.: mosquitoes) und den Kriebelmücken (Engl.: blackflies). Allerdings hängt der Zeitpunkt für den Beginn oder auch Höhepunkt der Plage von der Wetterlage ab. Je kälter und länger ein Winter ist, umso später treten sie in Erschienung. In der Regel muss man zwischen Ende April bis Juli mit den Black Flies rechnen. Sowohl Stechmücken als auch Blackflies sind besonders während des Sonnenuntergangs und in der Abenddämmerung aktiv. Tagsüber und auch nachts sind sie eher kein Problem.
Wie kann man sich als Kanada – Urlauber gegen diese „Biester“ schützen?
Tipps: Lange, helle Kleidung, d.h. langärmelige Oberteile und lange Hosen sind die einfachste Art, sich vor Stichen zu schützen. In Kanada kann man in den Supermärkten und auch Baumärkten Kopfbedeckungen mit einem feinmaschigen Netz für das Gesicht kaufen. Am Wirksamsten gegen diese Tierchen sind sicherlich Mittel und Lotionen, die man in Kanada selbst kaufen kann. Allerdings haben diese oft einen sehr hohen Anteil der Chemikalie DEET, die die Haut angreifen kann. Beim Campen und im Wohnmobil aber auch im Ferienhaus bzw. Cottage immer auf intakte Mückengitter und Moskitonetze an den Fenstern achten.
Elche – langbeinige „Riesen“ Kanadas
Elche (Engl.: moose) gehören sicherlich zu den Wildtieren, die jeder Kanada – Reisende mit diesem Land verbindet. Auch in den sechs östlichen Provinzen Nova Scotia, New Brunswick, Prince Edward Island, Ontario, Québec, Neufundland und Labrador kommt dieses majestätische Tier vor. Elche sind mit einer Länge von bis zu 3 Metern, einer Schulterhöhe bis zu knapp 2,30 Metern und einem Gewicht von bis zu 800 Kilogramm die größten Hirsche der Welt. Elchkühe sind dabei kleiner und leichter als Elchbullen. Das Geweih eines Elches kann eine Spannweite von bis zu 2 Metern haben. Da Elche kaum natürliche Feinde haben, haben sie sich zum Teil zu einer regelrechten Plage entwickelt. Dadurch kann sich der Wald in großen Gebieten nicht mehr richtig erholen, denn Elche benötigen täglich ca. 25 kg Futter, bevorzugt junge Triebe von z.B. Birken oder Pappeln. Aber auch für Menschen werden die vielen Elche zunehmend gefährlicher. Jedes Jahr sterben einige Menschen bei Zusammenstößen im Straßenverkehr mit einem Elch. Das zählt mittlerweile zu den häufigsten Unfallursachen. Tipp: als Autofahrer sollte man jederzeit darauf gefasst sein, mit dem Mietwagen oder auch Camper auf einen Elch zu treffen, der gerade die Straße kreuzt.
Elche trifft man in sumpfigen Gebieten mit viel Wasser. Sie sind sehr gute Schwimmer. Einen Elch in freier Wildbahn beobachten zu können ist sicherlich ein spektakuläres Erlebnis alleine schon aufgrund der beeindruckenden Körpermasse. Es gibt Touristen, die extra wegen der Elch Jagd nach Kanada kommen.
Fische in Kanada
Nähere Informationen zu den Fischarten in Kanada finden Sie in diesem Online Reiseführer auf der extra Seite Angeln bzw. Fischen in Kanada
Kanadas Pflanzenwelt
Ahorn – der Baum Kanadas
Mit dem Ahornblatt ist diese Baumart sogar auf der Landesflagge vertreten. Das Maple Leaf ist das Wahrzeichen Kanadas. Vieles dreht sich um diese Pflanze – Ahornsirup ist allgegenwärtig und der berühmte Indian Summer wäre nichts ohne die Ahornbäume, die sich in dieser Jahreszeit in ihren wunderschönen gelb-rot-orange-Tönen zeigen. Der kanadische Ahornbaum heißt eigentlich Zuckerahorn. Der Baum kann bis zu 40 Metern hoch werden. Aus seinem Stamm wird der sog. Xylemsaft gewonnen, aus dem dann der Ahornsirup hergestellt wird. Sein Holz ist sehr hart und wird viel im Möbelbau verwendet oder auch für Fußbodenbelag genutzt.